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Gemeinde Dobel

T13 - „Artenreiche Wiesen rund um Dobel (FFH)“

Dobel ist eine typische „Rodungsinsel“ im Nordschwarzwald mit den Ort umgebenden Wiesenflächen.
Dass diese Wiesen nicht einfach nur da sind, sondern erst mit der Tierhaltung entstanden sind und auch nur durch Nutzung erhalten werden können, wird häufig vergessen.
Wiesen dienen als Futterquelle für alle pflanzenfressenden Nutztiere wie Schafe, Ziegen, Rinder und Pferde. Während die Viehhaltung mit Weidenutzung schon viele tausend Jahre alt ist, ist die Wiesenutzung eine relativ junge Form der Grünlandnutzung. Wiesen unterscheiden sich von Weiden dadurch, dass ihr Pflanzenbestand bei der Mahd einheitlich abgeschnitten und getrocknet als Heu im Winter verfüttert wird. Die typischen Heuwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der europäischen Kulturlandschaft.

Moderne Landwirtschaft stetzt auf Ertrag.

Für die moderne Landwirtschaft ist die althergebrachte Heunutzung einer Wiese nicht ausreichend ertragreich. Daher werden Wiesen heute stärker gedüngt, so dass mehr wächst und die Wiese öfter und früher gemäht werden kann. Löwenzahn und Hahnenfuß dominieren bei starker Düngung.

Natura 2000-Mähwiesen europaweit geschützt

Heute sind diese Wiesenflächen Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ und als sogenannte „Natura 2000-Mähwiesen“ europaweit geschützt — auch die meisten Wiesen um Dobel.

Auf den nährstoffarmen Böden um Dobel haben sich Wiesentypen entwickelt, die generell wenig wüchsig und ertragreich sind. Rotschwingel und Rotes Straußgras sind die typischen Gräser. Daher bezeichnet man diese Wiesen auch als Rotschwingel-Straußgras-Magerwiesen. Es sind Wiesen mit mittelwüchsigen Gräsern, in die Kleiner Klappertopf, Magerite, Flockenblume, Glockenblume und an etwas feuchteren Stellen auch Kuckucks-Lichtnelke und Schwarze Teufeiskralle bunte Farbtupfer bringen.
Dass es um Dobel noch so viele Heuwiesen gibt, liegt daran, dass es auf den nährstoffarmen Buntsandsteinböden nicht möglich war, eine sehr intensive Landwirtschaft zu betreiben und es bis heute noch Landbewirtschafter gibt, die für ihre Tierhaltung auch wenig energiereiches Wiesenheu nutzen können (z. B. Schafe, Pferde). Denn nur durch die Nutzung können die wertvollen Wiesenflächen erhalten bleiben, hier gilt „Schützen durch Nützen“!

http://www.dobel.de//freizeit-tourismus/aktiv/orts-und-waldhistorische-erlebniswanderwege/t13-artenreiche-wiesen-rund-um-dobel-ffh