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Gemeinde Dobel

T29 - „Flugplatz Dobel“

Militärflugfeld 1940

Die Tafel T29 beinhaltet eine Anzahl von alten Fotografien, auf denen Personen und Flugzeuge zu sehen sind. Außerdem enthält die Tafel eine Lageskizze mit der Darstellung des Militärflugfeldes.

Auf der Oberen Hardt wurde im Frühjahr 1940 ein kleiner Feldflugplatz eingerichtet. Der zuständige Revierförster Ernst Weiß bekam den Auftrag, sofort eine Einflugschneise in dem östlich anschließenden Fichten-Hochwald am „Engetürle“ aufzuhauen, um Start und Landung von Flugzeugen auf der angrenzenden Wiesenfläche zu ermöglichen. Die Einflugschneise war zunächst relativ schmal, aber wie vom Förster befürchtet, haben Stürme in den Folgejahren den Waldbestand auf mehrere hundert Meter Tiefe geworfen.
Nach dem Krieg wurde die Fläche wieder aufgeforstet.
Es waren drei Aufklärungsflugzeuge, vermutlich „Henschel HS 126“, und ein „Fieseler Storch FI 156“ stationiert. Beide Typen, besonders aber der „Fieseler Storch“, benötigten nur eine sehr kurze Start- und Landebahn. Die HS 126 flogen laufend Einsätze jenseits der nahen französischen Grenze. Nach dem Beginn des Feldzugs und mit dem Vorrücken der Front wurden sie bald wieder abgezogen.
Die Flugzeuge wurden im angrenzenden Wald untergestellt, um sie der Feindsicht zu entziehen. Dazu wurde der Steinriegel zwischen Wald und Feld beseitigt, was man heute noch erkennen kann.
Die kleine Mannschaft des Bodenpersonals war vermutlich in einem Biwak am Flugplatz untergebracht. Half das „Bodenpersonal“ den Frauen vom Hotel Funk vielleicht beim Wäsche aufhängen (siehe Bilder)?
Es ist anzunehmen, dass zumindest die Piloten im Hotel Funk unterkamen. Dies lässt sich aus zwei Fotografien schließen, die einen „Fieseler Storch“ ganz in der Nähe zeigen. Die Tochter des Hotelbesitzers Robert Funk, Liesel Uttenreuther geb. Funk, ist darauf im Gespräch mit einem Wehrmachtsoffizier, vielleicht dem Piloten, zu sehen.
Dass im Bereich der Oberen Hardt auch schon viel früher Flugzeuge landen und starten konnten, zeigt eine undatierte Fotografie im Dobler Archiv.
Darauf ist ein urtümlicher Doppeldecker zu sehen, dessen Landung eine große Menschenmenge herbeigelockt hatte.
Es handelte sich um das französische Kampfflugzeug „Voisin III“. Zwischen 1914 und 1918 gebaut, wurde es im 1.Weltkrieg von der „Armée de l'Air et de l'Espace“ hauptsächlich zum Bombenabwurf eingesetzt, weil es den neueren Flugzeugtypen beim Luftkampf unterlegen war. Auch über Deutschland wurden mit ihr Bombenangriffe geflogen (Freiburg, Karlsruhe, Mannheim, Ludwigshafen u.a.).
Weshalb der Pilot hier landete oder landen musste ist nicht bekannt. Hatte er sich hierher verirrt?

Die Bilder auf der Tafel zeigen die Ausdehnung und Lage des ehemaligen Militärflugfeldes, Flugzeuge und Personen auf dem Flugfeld in der Nähe des ehemaligen Hotels „Funk“.

http://www.dobel.de//freizeit-tourismus/aktiv/orts-und-waldhistorische-erlebniswanderwege/t29-flugplatz-dobel