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Gemeinde Dobel

T30 - „Sport und Freizeit - damals und heute“

Sportliche und kulturelle Aktivitäten - einst und heute

Angebote und Möglichkeiten Sport zu treiben, die gibt es in Dobel und Umgebung reichlich. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall. Die Nachfrage war früher weniger groß, mussten die Menschen doch meist hart und lang arbeiten, zudem war die Freizeit auf den Sonntag beschränkt. Doch ließen sich vor allem die Männer nicht davon abhalten, ihre Kräfte und Geschicklichkeit mit anderen Zeitgenossen zu messen oder zu teilen.
Noch früher als beim 1904 gegründete Turn- und Sportvereins hatten sich bereits 1862 Sänger im Liederkranz Dobel zusammengeschlossen. Das Singen war damals sehr populär und ist es heute noch, doch in den letzten Jahren konnte kein Nachwuchs mehr gewonnen werden. Die „schönen Künste“ pflegt derzeit nur noch der 1932 gegründete Musikverein.

 

Unterbrechung durch 2. Weltkrieg

Im Dritten Reich (1933 bis 1945) veränderten sich bekanntermaßen die Voraussetzungen für viele bis dahin vorherrschenden gesellschaftlichen Aktivitäten. Noch praktiziertes Vereinsleben kam zu Beginn des 2. Weltkriegs völlig zum Erliegen. Auch in den ersten Nachkriegsjahren, die von der Besatzung durch das französische Heer geprägt waren, entwickelte sich sportliches und kulturelles Leben nur langsam.

 

Fußball auch in Dobel

Im Jahr 1948 entstand innerhalb des bereits bestehenden Turn- und Sportverein eine neue Abteilung, deren Männer vor allem Fußball spielen wollten. Mit großer Anstrengung wurde im Wald ein Spielfeld angelegt und im Jahr 1953 der eigenständige Verein „Sportfreunde Dobel“ gegründet.
Auch bei den anderen Vereinen ging es aufwärts, denn auch die wirtschaftlichen Verhältnisse verbesserten sich in den 50er-Jahren deutlich. In Dobel vollzog sich in dieser Zeit auch ein Wandel vom Waldarbeiter-Dorf hin zum Kurort. Dabei gewann das Thema „Wandern“ zunehmend an Bedeutung, obwohl Dobel und sein Hinterland schon vor dem 2. Weltkrieg von Pforzheimer Wander-Enthusiasten „Entwicklungshilfe“ erhielt. Für Gäste, die das von Wald umgebenen Aussichts-Plateau Dobel besuchten, war Wandern zumindest im Sommer die Hauptaktivität.
Jedoch erst im Jahr 1967 erhielt Dobel eine eigene Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins.

 

Sport in den Jahreszeiten

Wie schon erwähnt, war Turnen bereits in den 1920er- und 1930er-Jahren in Dobel eine fest etablierte Sportart, bei der auch Wettkampferfolge erzielt wurden. Fußball und noch später Tennis ergänzten das Angebot an aktivem Bewegungssport. Was sich weniger durchsetzte war die Leichtathletik.
Alle diese Sportarten wurden jedoch zumeist im Sommer ausgeübt.

 

Wintersport durch Höhenlage

Wintersport und Dobel wurden von vielen Karlsruhern in einem Atemzug genannt. Noch heute hört man: „Das Skifahren habe ich auf dem Dobel gelernt.“ Doch nicht wenige Dobler selbst haben in der Zeit des Wirtschaftswunders diesem Sport gehuldigt und waren dabei alpin aber vor allem nordisch recht erfolgreich.
Dobel besaß schon ab 1923 eine erste Sprungschanze an der Wildbader Straße und ab 1928 eine wesentlich größere am Waldrand unterhalb des heutigen Bauhofs.

Bild zeigt: Erster Lift am Dobler Südhang

Die Förderung des Wintersports durch die Dobler Gastronomie und Hotellerie war schon damals ein Paradebeispiel einer sogenannten Win-win-Situation. Wie bei fast allen Sportarten war man stets bemüht, alles zu erleichtern, was nur mittelbar mit der eigentlichen Betätigung zusammenhing. Mussten die Alpin-Skifahrer doch bis 1966 am steilsten Dobler Hang nach jeder Abfahrt den Berg ohne Lift wieder hinaufsteigen. Die Langläufer des Dobler TSV waren in den 1950er- und den 1960er-Jahren oftmals unter den Siegern.
Danach - ab 1969 - waren auch die Grasskifahrer der Skizunft Calmbach am Dobler Steilhang an der Wildbader Straße sehr erfolgreich. Zugute kam ihnen die im Jahr 1970 in Betrieb genommene größere Liftanlage. In der Folgezeit kam der Vereins-Wintersport nahezu zum Erliegen. Dennoch ist Dobel bei ausreichender Schneelage immer noch ein Eldorado für Langläufer und Rodler. Vor allem Kinder haben beim Schlittenfahren großen Spaß.

 

Loipennetz und Rodelhänge

Von der Topografie begünstigt eignet sich Dobel bei ausreichender Schneelage ideal für den Langlauf auf den Wiesenflächen und in den angrenzenden Waldgebieten. An allen peripheren Parkplätzen ist es möglich, in das Loipennetz einzusteigen. Wer ausgedehnte Touren unternehmen will, der kann von Dobel aus auf dem Skifernwanderweg Teufelsmühle, Kaltenbronn, Bad Wildbad und über Seewald sogar auch Freudenstadt erreichen. Die Besonderheit dabei ist, dass dies alles ohne große Aufstiege möglich ist.

Bild zeigt: Ski-Fernwanderweg bei der Schweizerkopfhütte

Für Freunde des Schneeschuhlaufens ist eine Route im Dobler Süden ausgewiesen.

 

Rodeln und Winterwandern macht Spaß

Vor allem an Wochenenden tummeln sich unzählige Schlittenfahrer auf den Hängen unterhalb des Aussichtsturms und an der Wildbader Straße. Die Gäste kommen vor allem aus den Bereichen Karlsruhe und Pforzheim. Oberhalb des Kurhauses, neben dem Rodelhang, gibt es auch einen Skilift, der die meist kleinen Rennläufer nach oben bringt. Auch am Beckerrain kann seit dem Jahr 2020 wieder alpiner Skisport mit Aufstiegshilfe (Lift) ausgeübt werden.

Bild zeigt: Rodeln beim Aussichtsturm

 

Wandern zu jeder Jahreszeit

Für viele Orte mit der Höhenlage von Dobel (720m) stellt sich zunehmend das Problem „Schneemangel“. Doch auch im Herbst und im Winter präsentiert sich Dobel oft von seiner sonnigen Seite, wobei Rheinebene und Täler im Nebel liegen. Die Nähe zu den Städten Pforzheim und Karlsruhe ist an solchen Tagen unverkennbar: Mehrere Hundert Wanderer und Spaziergänger verändern dann das ansonsten beschauliche Dorfleben.
Häufig begegnet man auch solchen Wanderern, die sich viel vorgenommen haben, in dem sie den Westweg, der von Pforzheim nach Basel führt, begehen. Vielen Besuchern der Sonneninsel, wie Dobel auch genannt wird, genügen jedoch die ortsnahen Rundwege.
Einer dieser Rundwege ist der Europa-Rundwanderweg mit den Sitzbänken in den Landesfarben der EU-Mitgliedsländer. Dieser Weg wurde von Peter Schöffler initiiert.

 

Radfahren und Mountainbiking

Auf dem Höhenrücken, der von Dobel bis Bad Wildbad, Hohloh und Teufelsmühle reicht, können mit den Sportarten Wandern, Langlauf und Radfahren große Strecken ohne allzugroße Steigungen zurückgelegt werden. Radfahrern und Mountainbikern werden viele interessante Routen mit teils traumhaften Ausblicken geboten. Mit dem E-Bike können auch weniger sportlich Naturbegeisterte Ziele wie die Schweizerkopf-Hütte oder die bewirtschaftete Grünhütte erreichen.

Bild zeigt: Mountainbiker in der Mannenbachheide

http://www.dobel.de//freizeit-tourismus/aktiv/orts-und-waldhistorische-erlebniswanderwege/t30-sport-und-freizeit-damals-und-heute