Aussichtsturm "Ehemaliger Wasserturm" - das Dobler Wahrzeichen
Der Aussichtsturm "Ehemaliger Wasserturm Dobel" ist das historische Wahrzeichen der Gemeinde Dobel und punktet mit einer weitläufigen Aussicht in alle Himmelsrichtungen. An guten Tagen genießt man den Panoramablick von den Vogesen bis zum Odenwald.
Am höchsten Punkt der malerisch gelegenen Gemeinde Dobel thront der imposante Aussichtsturm, einst ein Wasserturm von beachtlichen 27,5 Metern Höhe. Dieses Ausflugsziel von besonderem Reiz befindet sich nur 200 Meter vom Kurhaus und dem Sonnentor entfernt, dem Startpunkt der zweiten Etappe des berühmten Westwegs. Die Aussichtsturm-Saison erstreckt sich von April bis Oktober und bietet täglich von 7 bis 19 Uhr eine Gelegenheit, diese historische Sehenswürdigkeit zu erkunden.
Geschichtlich gesehen hat der Turm eine faszinierende Vergangenheit. Im Jahr 1937 erbaut, hatte er einst die bedeutende Aufgabe, die hochgelegenen Ortsteile von Dobel mit Wasser zu versorgen. Das kostbare Wasser der Mannenbachquellen wurde über eine Pumpstation im tiefer gelegenen Eyachtal in den heutigen, noch erhaltenen Behälter im Inneren des Turms befördert. Der Boden dieses Behälters ragt stolze 16 Meter über dem Erdboden, wodurch eine beachtliche Menge Wasser zwischengespeichert und mit dem notwendigen Druck in das Leitungsnetz eingespeist werden konnte. Dank dieses ausgeklügelten Systems konnten die höher gelegenen Häuser von Dobel, insbesondere in der Höhenstraße, noch in den oberen Stockwerken von dieser Wasserquelle profitieren.
Neben seiner historischen Bedeutung beeindruckt der Aussichtsturm auch durch einige faszinierende Zahlen: Der Fußboden des Erdgeschosses liegt stolze 720 Meter über dem Meeresspiegel, während die Turmspitze sogar auf 748 Meter über dem Meeresspiegel emporragt. Der maximale Wasserspiegel im Behälter erreicht beeindruckende 742,34 Meter über dem Meeresspiegel, und der Behälter selbst kann stolze 140.000 Liter Wasser fassen.
Der Aussichtsturm ehemaliger Wasserturm Dobel ist somit nicht nur ein historisches Denkmal, sondern auch ein fesselndes Beispiel für die Ingenieurskunst seiner Zeit. Er bietet Besuchern die Möglichkeit, die Geschichte und die atemberaubende Aussicht auf die umliegende Landschaft gleichermaßen zu genießen. Ein Ausflug hierher verspricht eine Reise in die Vergangenheit und ein unvergessliches Naturerlebnis in der bezaubernden Gemeinde Dobel.
Eine Zeitlang war die Rede "vom Dorf mit den drei Türmen". Das galt für die Zeit nach der Fertigstellung des neuen Rat- und Kurhauses; jetzt hatten die Dobler neben dem Kirch- und Wasserturm einen dritten, neuen, den Rathausturm.
Über den "Kirchturm" gab's keine Fragen, der hatte von eh und je seine ihm eigene Stellung im Dorf. Doch der "Rathausturm", war das überhaupt ein Turm? Die Frage blieb umstritten! Der "Wasserturm" jawohl, der hatte längst schon seine Bedeutung und sein Wertesiegel als "Dobler Wahrzeichen" erlangt.
Der eigentliche Turmbau zu Dobel kannte anfänglich zwar auch seine Probleme: Standort und Stellung waren gleichsam strittig. Am höchsten Punkt des Dorfes war er für den Bauherrn, den Zweckverband "Mannenbachwasserversorgung" dringend erforderlich geworden. Die Trinkwasserversorgung für die Höhenzone der Verbrauchergemeinden Dobel, Neusatz und Rotensol sollte mit dem nötigen Speicherraum gesichert werden. Das gelang und die kritischen Stimmen verstummten. Nicht nur das, der Turm fand später Achtung und Ansehen im lokalen Leben. Er wurde geschätzter Aussichtspunkt und gewann an Bedeutung als beliebter Ausguck ins Land hinaus.
Ein Rundumblick aus luftiger Höhe vermittelt zum ersten einen nachhaltigen Eindruck von der Schönheit eines weit ausgebreiteten Landschaftsteppichs: Da ist vorab der Wald, rundherum, nahezu grenzenlos auf den Höhen und in den Tälern der Alb, Enz und Murg. Der Wald, die große Schatzkammer des Dobler Höhenrückens! Einmal dunkler, einmal heller im wechselnden Spiel der Lichtverhältnisse.
Von unten herauf grüßt das Dorf, wie eine Insel im Waldmeer gelegen. Das Ganze ein farbenfrohes Mosaikbild, zusammengesetzt aus buntfarbenen Dächern und Häusern, langgezogenen Straßen und kurzwinkligen Gassen, den kleinen Gärten, den Feldern und Wiesen, auch den Wegen im wirren Netz, kreuz und quer. Ein Spiel zur "Augenweide"!
Die Schau durch die Rahmen der Fensterfassungen im Turm führt weit hinaus, lässt Bekanntes erkennen und Unbekanntes entdecken. Schöne Stimmungsbilder voller Überraschung. Die Landschaftsschau kann zum Kunsterlebnis werden.
Der Weitblick reicht über das alte Grenzland hinaus, bis hin zu den verschwimmenden Linien am fernen Horizont: Eine Orientierung ohne Karte und Kompass, allein dem freien willkürlichen Schauen und Erleben überlassen.
Am Schluss erst die genauere Bestimmung nach geographischer Sicht: Vorab der "Schwarzwaldteil" mit seiner Nordkante und den höchsten Erhebungen im Bereich der "südlichen Hohloh-Höhen" (mit Gipfeln bis zu 1000 m. ü. M.), dahinter die bekannten "Murg-Schifferschafts-Waldungen", dann im weiteren Verlauf abwärts führend, Stufe um Stufe zum "Pfinzgau" hin, ostwärts ausholend zu den "welligen Gäuplatten", westwärts wieder zurück in den "lieblichen Kraichgau", umsäumt von silberglitzernden Band des Rheinlaufs. Noch weiter hinaus in die Fernen der "nördlichen Horizontlinien" mit den schemenhaften Umrissen der "kuppenförmigen Pfälzer Berge" (Wald) und dem "südlichen Odenwald", um von dort aus die äußersten Westflanken der "Vogesen" noch einfangen zu können.